In der ehemaligen Scheune direkt an der Wildunger Straße am Ortseingang
von Odershausen neben dem Restaurant Heustübl befand sich das PEGASUS.
Ab April 1978 hatte Dave die obere Etage in dem
Fachwerkgebäude gemietet.
Die Eingangstür Richtung Wildunger Straße
Die Zwischentür vor der Treppe
Der Treppenaufgang nach oben
Oben am Treppenabsatz, der weiß-blaue Pfeil weist den Weg ...
... zu den Bänken mit den weißen Fellen.
Dazwischen senkrechte Fachwerkbalken
Vorsicht! In der Ecke lauert ein Monster!
Das Monster "Martin"
An der Theke
Postkarten, Sticker, Buttons
Die Bücherecke
Die Gäste ... ach nein, das sind ja nur Puppen!
Hier zu Beispiel Miss Love
"Richtige Gäste"
sind im PEGASUS-Foto-Buch natürlich auch abgebildet und zwar unter
der Überschrift "Lauter Pagasuser". Auf 24 Seiten sieht
man auf 156 Fotos (Einzel- und
Gruppenfotos) viele Gesichter, die einem sehr bekannt vorkommen, obwohl
bei dem einen
männlichen oder weiblichen Gast Müdigkeit und/oder Alkohol
sichtbare Spuren hinterlassen haben. Unter den Fotos sind
natürlich auch die jeweiligen Vornamen vermerkt. Um aber den
Betroffenen
ein Mindestmaß an
Persönlichkeitsschutz zukommen zu lassen, sollen hier an dieser Stelle
nur die drei folgenden Aufnahmen beispielhaft gezeigt werden:
Andreas
Martin
Dorthin aber, wo Martin hingeht, wenn er mal muss, möchte ich jetzt
nicht den Blick des Betrachters lenken, obwohl entsprechendes
Fotomaterial auch dazu vorliegt.
Hier sei nur der Spruch zitiert, den
man an diesem besagten Orte in handgeschriebener Form finden konnte:
Auf dem
höchsten
Thron der Erde sitzt man auch bloß auf seinem Hintern!
Montaigne |
Nun wollen wir uns aber wieder ansprechenderen Themen zuwenden. Unter
der Überschrift
"Live im PEGASUS"
findet sich im PEGASUS-Foto-Buch eine
beeindruckend lange Liste der Musiker und Musikgruppen, die dort abends
live gespielt oder gesungen haben oder sonst wie aufgetreten
sind.
So viele dort zu finden, hätte ich nicht erwartet!
The Noismakers
Nightcap
Norbert Althofen
Julian Dawson Band, England
Zeitwende, ex Elster Silberflug
Gerry Lockran, England
Gitti Schmalz
Cromlach, Irland
Uli Glöckner
Joe Pawlak, Polen
Airway
Patchwork
The Way, USA
Winfried Bode
Dieter Kaiser
Winchester 75
Karhans Frank, Autor
Jutta Heinrich, Autorin
Hans Lehmann, Dichter
Thomas Fohmann
Schnappsack
Dicke Lippe = Geier Sturzflug
Stefan Salamon & Co.
Ian Hunt & George Papanicola, England
Stoppok & Porada & Co.
Swami Dera Makarand, Bhagwan-Schüler
Goun, Frankreich
Attila Lusthoff
Dagobert Böhm & Band
Iven One-Man-Band
Keith Campbel, England
Günter Gorski
Peter Romanschek
Bruch & Dalles
Jerry Howell, England
Michael Wever
Friedel Michel
Subway Experience
Hartman & Middleton, USA + Canada
Feeling Brazz
Wolfgang Fahnert
Paul Guest & Peter Markl, England + Deutschland
Trallala - Peter Latala
Uriah Song Band
Hans Keller
Lorbass
Ingo Dompke
Buddhix
Rico Moreno |
Wenn die Namen manchem von euch, wie auch mir, nicht viel sagen, so
zeigen sie doch eines sehr deutlich:
Dave hat im PEGASUS mit großem persönlichen
Engagement sein Konzept
"Mehr als
Musik und Bier, nämlich
Freizeit alternativ - Ausdruck eigener Freiheit"
gekonnt umgesetzt.
Er war daran interessiert, seine Gäste vom Fernseher weg zu
holen und
mit einer interessanten und ansprechenden Inneneinrichtung, mit
Gesellschaftsspielen, Lesestoff und Livemusik
bei fantasievollen Drinks und leckeren Snacks zu eigener
Aktivität und Kreativität anzuregen.
DAS ist ihm wahrlich gelungen!
Alle Gäste, ob Mann oder Frau, ob echt oder falsch, ob geschminkt oder
ungeschminkt, ob maskiert oder unmaskiert, alle, die jemals im PEGASUS
gewesen sind, sind sich da einig:
Da
ging die Sonne wirklich abends auf!
Das machen auch die vielen gelungenen Aufkleber deutlich, die wohl
uns allen, die
wir an
dieser sentimentalen Zeitreise,
oh Verzeihung,
natürlich an dieser "
sentimental
journey" teilgenommen haben, aus dem Herzen sprechen:
Doch halt, was ist denn
das für ein Aufkleber? Na, der! Der
rote, links unten! Man kann es fast nicht lesen, aber steht da etwa
wirklich: "WORST SEVICE IN TOWN - DIE
MIESESTE KNEIPE DER STADT"? - Diesen Aufkleber hat doch wohl jemand
hier eingeschmuggelt! Irgend ein Übeltäter, ein subversives Element!
Das kann doch eigentlich
nur jemand sein, der sich außerhalb dieser schönen Welt befindet!
Eine solche Person, die sich erdreistet, das PEGASUS als mieseste
Kneipe der Stadt zu bezeichnen,
diese Person "bestätigt die Negativität des Universums, die
erschreckende
Sinnlosigkeit menschlicher Existenz, endloses Nichts, die
Ausweglosigkeit des Menschen, der gezwungen ist, im Käfig gottloser
Ewigkeit zu vegitieren, eine kleine zitternde Flamme im Chaos einer
sturmdurchtobten Leere, wo es nichts gibt als Schmutz, Schrecken und
Erniedrigung in Form einer sinnlosen bleichen Zwangsjacke in einem
schwarzen absurden Kosmos."
Wer bist du, du erschreckende Sinnlosigkeit
menschlicher Existenz?
Ich glaube, in mir kommt ein Verdacht auf, wenn ich mir die letze
Einladung von Dave zur PEGASUS-SOMMER-FETE am Samstag, dem 21. Juni
1986 genauer anschaue! Das bedrückende Motto des Abends lautete: "THE
LAST CHANCE", womit Dave auf das drohende Ende des PEGASUS anspielte.
Hier steht es doch
schwarz auf weiß:
Sollte etwa dieser
Hauswirt, dieser Herr Schröder, der Dave das entscheidende und
endgültige Kündigungsschreiben zum 1. Juli 1986 ins Haus
flattern ließ, etwas mit diesem merkwürdigen Aufkleber zu tun haben?
Sollte dieser Bierverleger Schröder aus Bad Wildungen-Odershausen, den
das PEGASUS so gestört hat und der
letztlich für dessen Ende verantwortlich ist, den "DIE
MIESESTE KNEIPE DER STADT - AUFKLEBER" hier platziert haben? Wir
wissen es nicht! Die Frage müssen wir offen lassen!